• Praxis für Logopädie, Sprachtherapie Kiel Schilksee

Störungsbilder bei Kindern

Sprachtherapie / Logopädie bei Kindern in meiner Praxis in Kiel Schilksee

Zur gesunden Sprachentwicklung eines Kindes gehören viele unterschiedliche Fähigkeiten. Das periphere Hörvermögen, die zentrale Hörwahrnehmung und -verarbeitung, das visuelle System, der taktil-kinästhetische Bereich, Fein- und Grobmotorik müssen intakt sein, um Sprache wahrnehmen, differenzieren und produzieren lernen zu können.
Ein kommunikatives soziales Umfeld ist eine weitere Bedingung für einen ungestörten Spracherwerb.

Ist einer dieser Bereiche beeinträchtigt, kann es zu den unten aufgeführten sprachlichen Störungsbildern kommen.

In der Logopädie wird der Therapie eine ausführliche Anamnese und Diagnostik vorangestellt. Hier wird die Problematik und die Entwicklung des Kindes von Seiten der Eltern geschildert und anhand von standardisierten Testverfahren ein Befund erhoben. Daraufhin wird ein individueller Therapieplan entwickelt und mit den Eltern besprochen, wie sie die Therapie zu Hause unterstützen können.
Der intensive Kontakt zu den mitbehandelnden Institutionen wie Ärzten, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten, zu Kindergarten und Schule ermöglicht eine stete Abstimmung und Angleichung der Therapie an die momentan jeweils vorrangigen Bedürfnisse des Kindes.

 

Sprachentwicklungsverzögerungen und -störungen

Reduzierte vorsprachliche Fähigkeiten bei Kleinstkindern
Fehlender Blickkontakt, ausbleibende Reaktionen auf elterliche Ansprache und wenige lautsprachliche Produktionen können Vorboten auf eine beginnende Sprachentwicklungsstörung/-verzögerung sein.
In diesem Fall erarbeiten wir mit den Eltern ein Konzept zur intensiven Kommunikationsanbahnung mit dem Kind und begleiten sie bei der Umsetzung.

Late Talker
Dieser Begriff steht für Kinder, die mit 2 Jahren noch weniger als 50 Wörter verwenden und auch kaum Worte kombinieren können.
Unsere Aufgabe in der Logopädie ist es, sie mit unterschiedlichen Therapieverfahren "in den Sprint" zu bringen.

Phonetisch-phonologische Störungen – Dyslalie
Einzelne Laute und Lautverbindungen werden nicht altersgemäß produziert; sie werden durch andere Laute ersetzt oder ausgelassen, z.B. aus komm wird tomm.
Über Hören, Sehen, Fühlen, Diskriminieren und Vergleichen werden die Laute und Lautverbindungen erarbeitet.

Verminderter Wortschatz
Bei nicht altersgemäß entwickeltem Wortschatz vermittelt die Logopädie Strategien und den Ausbau von z.B. semantischen Feldern um die sprachliche Ausdrucksfähigkeit des Kindes zu erweitern.

Dysgrammatismus
Wenn Kinder Probleme haben, die grammatikalischen Regeln in ihr Sprachsystem zu übernehmen, z.B. die korrekte Satzstellung oder die Flexion von Worten zu erfassen, wird der physiologisch vorgegebene Grammatikerwerb je nach Stand des Kindes erarbeitet.

Sprachentwicklungsstörung bei Zweisprachigkeit – Bilingualismus
In diesem Fall tritt sowohl beim Erwerb der Muttersprache als auch beim Zweitspracherwerb eine Störung auf. Zur Einschätzung der sprachlichen Fähigkeiten in der Erstsprache ist die Einbeziehung des familiären Umfeldes hier besonders wichtig.

Verbale Entwicklungsdyspraxie
Das Sprachsystem ist bei den Kindern noch nicht entwickelt. Sie können von motorischer Seite her die Artikulationsbewegungen weder zeitlich noch räumlich koordinieren. Durch das Bewußtmachen von Bewegungsabläufen gelingt es dem Kind, eine gezielte Artikulation aufzubauen.

Zentral auditive Wahrnehmungs-und Verarbeitungsstörungen
Das periphere Hörvermögen ist bei dieser Störung intakt, die zentrale Verarbeitung des Gehörten ist gestört. Diese Kinder können normal hören, es bereitet ihnen aber z.B. Schwierigkeiten, Töne oder Laute voneinander zu unterscheiden oder aus einer Geräuschkulisse Gesprochenes herauszuhören. Dies kann sich auf die Sprachentwicklung, die Konzentrationsfähigkeit und auch den Schreib-und Leselernprozess auswirken, für den die zentral auditiven Fähigkeiten eine entscheidende Rolle spielen.
Die logopädische Therapie hilft bei der Entwicklung der auditiven Diskriminationsfähigkeit.

LegasthenieLese-Rechtschreibschwäche
Bei normaler Intelligenz ist der Lese-Rechtschreiberwerb erschwert. Durch ein multimodales Training der auditiven, visuellen und taktil-kinästhetischen  Sinnesbereiche und ein Funktionstraining in den auftretenden Symptomfeldern wird der Lese-Rechtschreiblernprozess gefördert.

Stottern und Poltern
In der Logopädie werden sie als die "Redeflussstörungen" bezeichnet. Die Kinder verfügen dabei zwar über das "Prinzip" der Sprache, haben jedoch Schwierigkeiten, flüssig zu sprechen.
Stottern ist durch schnelle lautliche Wiederholungen, aber auch durch Blockaden gekennzeichnet, Poltern durch hohes Sprechtempo und damit einhergehenden Ungenauigkeiten in der Artikulation.

Mutismus
Obwohl die sprachlichen Fähigkeiten gegeben sind, teilen sich die Kinder lautsprachlich nicht mit, das heißt , sie sprechen nicht. Tritt diese Störung nur in begrenzten Bereichen auf z.B. im Kindergarten oder bei bestimmten Personen, spricht man in der Logopädie von selektivem Mutismus.
Zum Kontaktaufbau bieten sich zunächst direkte Spieltherapien an.

Myofunktionelle Störungen
Das muskuläre Zusammenspiel im Mund-, Gesicht- und Halsbereich, vielfach auch der gesamten Körperhaltung ist nicht ausgewogen und begünstigt Fehlentwicklungen. Falsche Schluckmuster, Zahnfehlstellungen, Artikulationsauffälligkeiten können die Folge sein.
Für den Erfolg einer myofunktionellen Therapie ist ein besonders konsequentes häusliches Üben unerlässlich.

Stimmstörungen
Die Kinder sind länger als 3 Monate heiser und sprechen mit hohem stimmlichen Kraftaufwand. Die Stimme klingt rauh und gepresst. Häufig ist die kindliche Stimmstörung eine Spätfolge von Atemwegsinfektionen oder Kehlkopfentzündungen, aber auch eine Folge von ständiger Beanspruchung der Stimme durch überlauten Gebrauch.
Die Logopädie bietet Wahrnehmungsschulung der Atmung, der Körperspannung und des Stimmeinsatzes, um einen schonenderen Umgang mit der Stimme zu erreichen.